Was ist ein Rapier?
Länge: ca. 100 - 130 cm
Gewicht: ca. 0,8 - 1,3 kg
Zeitraum: 16. - 17. Jhd. / Europa
Waffentyp: Einhändige Hieb- und Stichwaffe
Namensvarianten: Rappier, Degen, Seitschwert,
Verwendung: Selbstverteidigung, Duell, Fechtschulwaffe
Trainingswaffe: stumpfer Degen
Nutzer: Adlige, Bürger
Hist. Fechtmeister: Joachim Meyer, Capo Ferro, Salvatore Fabris, Sebastian Heußler, Jakob Sutor von Baden uvm.
Was brauche ich beim ersten Training?
Du brauchst lediglich Sportkleidung, Turnschuhe und gute Laune alles andere ist schon da.
Ist Fechten mit dem Rapier gefährlich?
Fechten mit dem Rapier ist eine Kampfkunst und hat den ursprünglichen Zweck den "Gegner" Kampfunfähig zu machen.
Im Training bei Gladiatores triffst Du jedoch nicht auf Gegner sondern auf Partner.
Wir arbeiten sehr dizipliniert und nur in dem Tempo in dem wir die Übungen Verletzungsfrei ausführen können. Das Training bei Gladiatores fördert und fordert Körper und Geist gleichermaßen.
Das Verletzungsrisiko ist beim Gladiatores-Training sicher geringer als bei den meisten Ballsportarten.
Bei Gladiatores
Ist der Rapier eine Ergänzung zum Langen Schwert.
Auch für Frauen und Mädchen ist es kein Problem den Rapier zu führen. Unser strukturiertes Training erlaubt von Anfang an ein diszipliniertes fechten mit stumpfen
Stahlwaffen. Dadurch erreichen wir ein Höchstmass an Aufmerksamkeit und Konzentration bei den Fechtschülern und nicht zu letzt auch eine Menge Spass.
Entwicklung:
Was ist ein Rapier?
Der Rapier ist ein leichtes Schwert mit schlanker Klinge, die im laufe der Zeit, immer mehr für den Stich optimiert wurde. Er hat einem Korb, der die führende Hand oder mindestens den Zeigefinger schützen soll. Eine genaue Unterscheidung zwischen Schwert, Rapier und Degen wurde in der Sprache der damaligen Zeit nicht getroffen.
Die Entwicklung beginnt etwa zu Beginn des 16. Jahrhunderts und endet mit dem Hofdegen der französischen Schule die damit auch die italienische Schule im 18. Jahrhundert verdrängt.
Der Name "italienische" bzw. "französischen" Schule meint den Ursprungsort und die Sprache mit den meisten schriftlichen Quellen mit der entsprechenden Waffe. Die Schulen wurden jedoch in ganz Europa verbreitet, so wurde auch in England und Dänemark im 16. und 17. Jahrhundert nach italienischer Art gefochten. Oft waren auch italienische Fechtmeister vor Ort und haben unterrichtet. Werke bekannter Fechtmeister wurden in andere Sprachen übersetzt und verbreitet.
Der Rapier erfährt im Laufe seiner Verwendung zahlreiche Änderungen in seiner Form. Er wurde länger dann wieder kürzer, schlanker, leichter - andere Varianten schwerer. Diese waren zum Teil lokal und zeitlich begrenzt. Für unsere Schule verwenden wir folgende Form:
Gesamtlänge: ca. 110 -120 cm
Klingenlänge: ca. 95 -110 cm
Gewicht: ca. 1000-1200 Gramm
Im Training verwenden wir auch gerne Sportklingen mit historischen Körben, wodurch das Gewicht der Waffe natürlich stark verfälscht wird, jedoch für längere Übungszeiten angenehmer zu führen ist.
Die Linke Hand wurde oft zum Greifen verwendet um die gegnerische Klinge zu schnappen und zumindest für einen Moment festzuhalten, um den eigenen Angriff möglichst ohne Gefahr auszuführen. Auch wurden gerne sogenannte Linkhanddolche oder Parierdolche verwendet, die oft ein speziell geformtes Gefäß besaßen, mit dem ein Festhalten der gegnerischen Klinge leicht möglich war . Man spricht dabei gerne von Klingenbrechern, meint aber eher ein Klingenfangen damit.
Auch die Verwendung diverser anderer Zweitwaffen wie: den Mantel, den Buckler (kleiner Faustschild) , Seil und sogar einen zweiten Degen bzw. Rapier finden sich in den Quellen.
Für unsere Schule nutzen wir zum einen die Zeit des Übergangs von der italienischen zur französischen Schule. Als eine Hauptquelle verwenden wir dabei die Schrift des deutschen Fechters Sebastian Heußler. Heußler war der Herausgeber des " new künstlichen Fechtbuches", basierend auf den Lehren verschiedener italienischer und französischer Fechtmeister. Es wurde zwischen 1615 und 1640 mehrmals aufgelegt.
Hauptquellen seines Werkes waren die Schriften der Fechtmeister Salvatore Fabris und Ridalfo Capo Ferro die beide Ihre Art der ital. Fechtkunst unterrichteten. Diese Variante der Rapierfechtens ist sehr auf den Stoß optimiert es gibt nur wenige Hiebe.
Sowie eine sehr frühe Form nach Joachim Meyer mit dem "Spada da Lato"/"Rappir". Diese ist sicher von der Bologneser Schule beeinflusst vielleicht sogar direkt über Schüler des berühmten Achille Marozzo.
Diese Variante ist noch sehr ausgeglichen und beinhaltet zu etwa gleichen Teilen Hieb und Stich.